Auf der Suche nach einem geeigneten Zelt für dein nächstes Camping-Abenteuer gibt es einiges zu bedenken. Du wirst dich möglichst umfassend informieren wollen und dabei früher oder später dem Begriff „Wassersäule“ begegnen.
Auch wenn in deinem Kopf Bilder von tiefblauem Himmel und Sonne satt herumspuken, Campen lässt sich leider nicht immer nach dem Wetterbericht ausrichten. Wir verraten dir, warum die Wassersäule beim Zeltkauf eine entscheidende Rolle spielt und warum ein Dachzelt dich bei Wind und Wetter deutlich trockener halten kann.
Was bedeutet die Wassersäule beim Zelt?
Die Wassersäule ist ein Indikator für die Wasserdichte bei Zelten. Eine hohe Wassersäule zeigt dir an, dass die Zeltwand eindringender Nässe gut trotzen kann.
Was sagt die Wassersäule nun genau aus? Wird es bei Regen schnell feucht und ungemütlich im Zelt, ist das Material nicht auf widrige Wetterbedingungen vorbereitet. Die Wassersäule ist zu niedrig und das Wasser dringt schnell ein.
So wird die Wassersäule bestimmt
Um die Wassersäule von Zelten zu bestimmen, ist eine kleine Versuchsreihe notwendig. Dabei wird ein Stück des Zeltgewebes mit Wasserdruck konfrontiert. Ein Wasserzylinder wird auf dem Zeltstoff platziert. Dieser ist zunächst noch leer. Jede Minute werden 100 Milliliter Feuchtigkeit eingefüllt.
Der Wert für die Wassersäule steht fest, wenn auf der Rückseite des Stoffes die ersten Wassertropfen sichtbar werden. Du fragst dich nun vielleicht, wie realistisch dieser Wert wirklich ist. Die Wassersäule liefert eine gute Orientierung beim Zeltkauf, ist aber auch von weiteren Faktoren abhängig, die wir dir noch nennen werden.
Beispiel: Ein Zelt besitzt eine Wassersäule von 2.000 Millimetern. Das bedeutet konkret: Der Stoff hält unter einer zwei Meter hohen Wassersäule dicht. Theoretisch könntest du dein Zelt in einem gefüllten Swimmingpool aufstellen.
Übrigens gibt es für die Bestimmung der Wassersäule keine einheitlichen Standards. In Europa wird die Kennzahl bei neuen Zelten bestimmt. In den USA wird nach fünfjähriger Zeltnutzung gemessen.
Wann gilt ein Zelt als „wasserdicht“?
In Deutschland gibt es hierfür eine feste Größe. Nach dieser DIN-Norm ist ein Zelt wasserdicht, wenn die Wassersäule mindestens 1.500 Millimeter beträgt. Dieser Wert ist lediglich als Untergrenze zu betrachten. Überrascht dich auf deinem Roadtrip mehrere Tage Starkregen, wird es vermutlich schnell zu tröpfeln beginnen.
Mit den Dachzelten von Naturbummler gehst du auf Nummer sicher. Wir möchten dich keinesfalls im Regen stehen lassen. Wir nutzen eine komplett wasserdichte Baumwolle/Poly-Leinwand. Der Stoff ist dicker, als bei einem herkömmlichen Bodenzelt. Die Wassersäule unserer Dachzelte liegt bei 3.000 Millimetern.
Wie hoch sollte die Wassersäule bei einem Zelt sein?
Wer der EU DIN ISO 10966 Glauben schenkt, wird sich mit einer Wassersäule von 1.500 Millimetern zufriedengeben. Ein Stoff mit dieser Kennziffer kann als wasserdicht betrachtet werden. Es werden dabei aber keine Angaben gemacht, unter welchem Druck das Wasser auf das Gewebe gepresst wurde und auch nicht wie lange die Wassersäule wirklich der Belastung standhält.
Welche Wassersäule Zelt und Inhalt wirklich trocken hält, ist von mehreren Faktoren abhängig zu machen. Als allgemeine Empfehlung gilt eine Wassersäule von 3.000 Millimetern. Bei Bodenzelten sollte der Zeltboden eine Wassersäule von 5.000 Millimetern besitzen. Dies ist bei Dachzelten kein Muss.
Gegen Feuchtigkeit und Schimmelbildung kann unsere 3D Mesh Matratzenunterlage dir beim Wintercamping gute Dienste leisten.
Diese Faktoren spielen beim Regenschutz noch eine Rolle!
Die Wassersäule ist hilfreich, um den Regenschutz von Zelten zu beurteilen. Sie steht aber in der Praxis nicht allein da.
Wichtige Faktoren sind ebenfalls:
🏕️ Zeltmaterial
🏕️ Material Zeltboden
🏕️ Nähte und ihre Dichtigkeit
🏕️ Reißverschlüsse und ihre Dichtigkeit
Die Wassersäule wird allein am Stoff getestet und liefert keinerlei Aussage über die Beschaffenheit von Nähten oder Reißverschlüssen. Um das Zelt zusätzlich zu stabilisieren, können Nahtdichter empfohlen werden.
Eine regelmäßige Imprägnierung ist ratsam, weil sich der Stoff im Laufe der Zeit abnützt und an Widerstandskraft einbüßt.
Outdoor-Ausrüstung: Auf diese Werte solltest du achten!
Du möchtest das Hotelbett gegen eine Übernachtung im Dachzelt eintauschen? Camping für Anfänger kann spannend sein und richtig Spaß machen. Die Wassersäule gibt dir nicht nur einen Hinweis auf die Wasserdichte von Zelten. Auch für die übrige Outdoor-Ausrüstung existieren Kennziffern.
Folgende Übersicht nennt entsprechende Richtwerte.
Ausrüstungsgegenstand | Empfohlene Wassersäule in mm |
Hardshell | Mindestens 20.000 |
Sporthosen für den Winter | Mindestens 15.000 |
Regenhosen | Mindestens 15.000 |
Sportjacken für den Winter | Mindestens 10.000 |
Regenjacken | Mindestens 10.000 |
Kinderkleidung (Winter, Regen) | Mindestens 5.000 |
Zeltboden | Mindestens 5.000 |
Außenzelt | Mindestens 3.000 |
Weitere Tipps: So bleibst du beim Camping im Regen trocken
Du hast deinen Roadtrip mit Dachzelt akribisch geplant und alles auf deiner Camping-Packliste notiert? Dann kann eigentlich (fast) nichts mehr schiefgehen. Das Wetter ist leider nicht planbar und wenn es tagelang regnet, musst du einfach darauf vorbereitet sein und das Beste daraus machen.
Folgende Tipps helfen dir, trocken zu bleiben:
🏕️ Kleidung ist alles
Die Wahl der passenden Kleidung kann deinen Campingurlaub retten. Packe ausreichend Funktionskleidung ein.
Für graue Tage solltest du diese Kollektion dabeihaben:
- Wanderhose
- Regenhose
- Regenjacke
- Funktionsshirts
- Wasserdichte Wanderschuhe oder Gummistiefel
🏕️ Tipp: Vertraue dem „Zwiebelprinzip“ und trage mehrere Schichten Kleidung übereinander. Zieht der Regen ab und die Temperaturen steigen an, kannst du dich aus deiner Kleidung „schälen“.
🏕️ Vorzelt statt Sandstrand
Wenn du bei Regen nicht nur im Dachzelt oder im Fahrzeug hocken willst, bieten sich Vorzelte an. Unser Kofferraumzelt hast du in fünf Minuten aufgestellt. Mit einer Wassersäule von 2.000 Millimetern bietet es dir ausreichend Schutz und du kannst dich im Freien aufhalten, ohne durchnässt zu werden.
🏕️ Nasse Sachen bleiben draußen
Kriechst du mit nassen Sachen ins Dachzelt, nützt keine Wassersäule etwas, dann wird es schnell feucht und klamm. Nasse Kleidung gehört nach draußen. Hänge sie dort zum Trocknen auf. Nasse Haare solltest du dir ebenfalls trocken föhnen.
🏕️ Wärme tut Not
Zieht Regen auf, sinkt auch das Thermometer. Da hilft nur kuscheln im Dachzelt. Zusätzliche Decken oder Fellimitate machen es gemütlich. Es spricht auch nichts gegen die gute alte Wärmflasche oder unsere Thermo-Sitzkissen.
🏕️ Zelte abbrechen
Vergiss bei Regen nicht die Sonnenseite des Campens: Du kannst deine Zelte jederzeit abbrechen und weiterziehen. Häufig scheint schon wenige Kilometer weiter die Sonne. Checke die Wettervorhersage und bleibe flexibel.
Fazit
Die Wassersäule ist eine wichtige Kennziffer, wenn es darum geht, Zelte und anderes Outdoor-Equipment auf seine Wasserdichtigkeit hin zu bestimmen.
Eine hohe Wassersäule zeigt an, dass die Zeltwand gut gegen eindringende Feuchtigkeit gewappnet ist. Ab 1.500 Millimeter Wassersäule ist Zeltstoff wasserdicht. Unsere Dachzelte sind mit 3.000 Millimetern weit belastbarer.
FAQ
Was ist der Unterschied zwischen wasserabweisend und wasserdicht?
Ist ein Material nun wasserdicht oder wasserabweisend? Wasserabweisende Stoffe lassen die Feuchtigkeit auf ihrer Oberfläche abperlen. Dies kann bei leichtem Regen funktionieren, ist aber keine Dauerlösung. Nur wasserdichter Stoff sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit nicht eindringen kann.
Was ist die beste Wassersäule beim Zelt?
Der Minimalwert von 1.500 Millimetern sollte nicht als Richtwert gelten. Zuverlässigen Schutz versprechen Zeltstoffe mit 3.000 Millimetern Wassersäule. Handelt es sich um Bodenzelte, sind für den Zeltboden 5.000 Millimeter eine empfehlenswerte Größe.
Ist wasserdichtes Material trotzdem atmungsaktiv?
Wasserdichtes Material ist nicht immer atmungsaktiv. Bei Funktionstextilien stellt eine Membran die Atmungsaktivität sicher. Auch Baumwollzelte sind atmungsaktiv.
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